Materialkunde

Entscheidest Du Dich für ein bestimmtes Piercing, steht Dir ein breitgefächertes Angebot verschiedenster Materialien zur Verfügung. Hast Du auch für den Ersteinsatz noch eine eingeschränkte Auswahl, so kannst Du, wenn der Stichkanal vollständig abgeheilt ist, eine Vielzahl an Schmuck aus verschiedenen Materialien einsetzen.

Dein Erstschmuck sollte ausschließlich aus Titan oder PTFE bestehen, da deren Nickelgehalt geringer als 0,05% beträgt. Kein nickelhaltiger Schmuck als Ersteinsatz! Nickelhaltige Materialien, oberhalb eines bestimmten Grenzwertes, sind generell beim Ersteinsatz von Piercingschmuck verboten.

Laut Gesetz dürfen keine Artikel mit mehr als 0,05% Nickel mit offenen Wunden in Kontakt kommen. Artikel, die über einen längeren Zeitraum Kontakt mit der Haut haben, dürfen nicht mehr als 0,5µg Nickel pro cm² pro Woche freisetzen.

Chirurgenstahl (316L) enthält beispielsweise zwischen 6 – 13% Nickel und darf deshalb nicht vor der Verheilung des Stichkanals eingesetzt werden.

  • GOLD

    Piercingschmuck aus Gold darf zum piercen verwendet werden und aus 18 Karat (750er Gold) sein Gold höher als 18k ist sehr weich und nicht kratzfest und daher als Erstschmuck äußerst ungeeignet. In Verbindung mit Körpersäften (Zunge / Intimbereich) läuft der Schmuck in Folge der Säurebelastung oft schwarz an. Die Verfärbung lässt sich jedoch ab polieren.

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  • SILBER

    Das Edelmetall Silber wird für viele verschiedene Schmuckstücke verwendet. Man sollte ausschließlich 925 Sterling Silber benutzen und es nicht direkt in den Stichkanal einführen, sondern nur oberflächlich und mit einem Stab aus Titan tragen (z.B. als Nippleshield). Auf keinen Fall sollte Silber als Ersteinsatz verwendet werden, da das Material eine Menge Nickel abstößt und es unter diesen Umständen zu Hautirritationen und Reizungen bis zur Abstoßung kommen könnte. Menschen, die unter einer Nickelallergie leiden, sollten gänzlich auf Silberschmuck verzichten.

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  • TITAN

    Das leichte, feste, dunkel-metallisch glänzende Material ist absolut nickelfrei, weshalb es für primäre Piercings entsprechend der EU Nickel Richtlinien eingesetzt werden kann. Reintitan besitzt eine sehr glatte Oberfläche und enthält kaum Fremdstoffe (wie Nickel, Aluminium etc.). Es ist zu über 99 % rein. Man kann davon ausgehen, dass keine Allergien oder andere Hautreizungen auftreten. Der Heilungsprozess geht schneller voran. Eigenschaften des Piercingschmucks Titan:

    - um die Hälfte leichter als Stahl

    - biokompatibel

    - oxidiert / korrodiert nicht

    - nickelfrei

    - sehr hohe Formbeständigkeit

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  • TITANLEGIERUNG

    Titan Piercing wird in verschiedenen Graden angeboten. Außer dem Reintitan (Grad 1 bis 4) gibt es auch Titan mit verschiedenen Legierungen (ab Grad 5). Durch dieses Verfahren erhält das Titan veränderte Eigenschaften wie hohe Festigkeit, Korrosions- und Oxidationsbeständigkeit. Titangrad 23 ist eine Legierung, die durch seine Zusammensetzung u. a. besonders für Ersteinsatzschmuck geeignet ist.

    Titangrad 23 
  • CHIRURGENSTAHL

    Chirurgenstahl (316L) besteht aus einer Eisenlegierung, die einen relativ geringen Anteil an Nickel enthält. Durch die Bindung des Nickels an die anderen Metalle gelangen Nickelsalze jedoch nur bei einem verwundeten oder frisch gestochenen Piercing in den Körper. Aus diesem Grund darf Chirurgenstahl ausschließlich als Zweiteinsatz verwendet werden. Piercings aus Chirurgenstahl können relativ schwer sein, weswegen ihnen häufig ein anderes Material vorgezogen wird.

    Chirurgenstahl 
  • ACRYL / SILIKON

    Acryl oder Plexiglas sind transparente Kunststoffe. Aufgrund ihrer sehr glatten Oberfläche werden sie häufig für Plugs oder Dehnungsstifte verwendet. Die Materialien werden in den meisten Fällen ohne Probleme vom Körper angenommen, weisen eine hohe Verträglichkeit auf und können so bearbeitet werden, dass sie unter UV-Licht leuchten. Piercingschmuck aus Acryl oder Plexiglas hat winzige Poren, in denen sich Körperflüssigkeiten und Hautabsonderungen ansammeln können. Daher ist es enorm wichtig, den Schmuck regelmäßig und gründlich zu reinigen, um Geruch und vor allem Reizungen der Haut zu verhindern. Als Einsatz in frischgestochene und wunde Stichkanäle sind Acryl und Plexiglas deswegen auch nicht geeignet. Die Reinigung/Sterilisation mit Dampfdruck sollte man umgehen, da sich ansonsten die Farbe verändert oder sich völlig verlieren kann. Das sehr zerbrechliche Material kann bei stärkerer Belastung oder zu hohem Druck zersplittern, was zu Verletzungen des Stichkanals und der umliegenden Hautpartie führen kann.

    Transparente Kunststoffe 
  • KUNSTSTOFF / PTFE

    PTFE (Polytetraflourethylen)/ (Bioplast/Teflon) sind leichte und glatte Kunststoffe, welche sich bestens für den Erst- und Dauereinsatz von Piercingschmuck eignen. Es handelt sich hierbei um einen Kunststoff, der sehr flexibel ist. PTFE besitzt hervorragende Eigenschaften, die besonders auch bei frischen Piercings sehr von Vorteil sind. Dieses Material lässt sich sterilisieren, ist antiallergisch und verklebt nicht mit Wundsekret (antiathäsives Verhalten). Darüber hinaus kann es auch im Gegensatz zu anderen metallischen Materialen bei Röntgenuntersuchungen im Körper verbleiben und ist ebenfalls für die Dauer einer Schwangerschaft ein guter Ersatzschmuck.

    PTFE 
  • ORGANISCH / HOLZ

    Holz ist sicherlich eines der ältesten Materialien aus denen man Schmuck herstellt. Im Piercingbereich beschränkt sich Holzschmuck auf Ohrschmuck wie Plugs / Tunnel. In einem Stickkanal hat Holz nichts zu suchen! Regelmäßige Pflege des Schmucks mit Olivenöl verhindert das Austrocknen und gibt ihm wieder die satte Farbe zurück. Durch Dampfdruck desinfiziert, wird das Material spröde und rissig und ist somit als Erstschmuck nicht geeignet.

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  • WOLFRAMCARBID / TUNGSTEN

    Wolframcarbid ist eine nichtoxidische Keramik und entsteht aus den chemischen Elementen Wolfram und Kohlenstoff. Wolfram, ein Edelmetall von höchster Dichte, Festigkeit und Härte, strahlt eine tiefe Kraft aus. Dieses Material hat den höchsten Schmelzpunkt von allen Metallen, ist extrem widerstandsfähig und widersetzt sich herkömmlichen Schmiedetechniken.

    Wolframcarbid 
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